fairtrade.jpg
   

   

Galeriebilder  

   

Unsere Schule  


Christian-Hülsmeyer-Schule
Barnstorf

   

Soziale Netzwerke  

   

   

Hayat, Jacqueline und Hana, Wie jeden Tag

Details

Hayat, Jacqueline und Hana, Wie jeden Tag

Hana, Jacqueline und Hayat

 

Wie jeden Tag beobachte ich das Elend der Menschen in dem Lager. Überall sehe ich erschöpfte und verzweifelte Menschen, die mit ihren Kräften am Ende sind. So langsam habe ich das Gefühl, dass alle durch unsere schlechte Versorgungslage das Trauern und Mitleiden aufgeben haben. In jeder Ecke sieht man nur noch den Tod, ist es auch bald für mich soweit?

 

Geschwächt wanke ich an den Zaun zum Frauenlager, um noch ein letztes Mal nach Anne zu fragen. Mir ist kalt, weil ich kaum noch was zu essen bekomme. Wenn es etwas gibt, muss ich es mit anderen teilen. Es gibt nicht genug.

 

Anne Frank. Mit diesem Namen verbinde ich viele schöne Ereignisse in meinem Leben. Das gibt mir Hoffnung. Hoffnung, an unsere schöne Kindheit anzuknüpfen.

 

Plötzlich kommt ein Mädchen auf mich zu, es ist tatsächlich Anne. Am liebsten möchte ich sie in diesem Moment in den Arm nehmen, doch es geht nicht. Wir starren uns lange an. So habe ich sie nicht kennen gelernt! Dürr, erschöpft, mit den Kräften am Ende.

Wo bleibt die lebensfrohe Anne?

Was haben uns die Menschen angetan?

Was für eine entsetzliche Zeit!

 

Sprachlos stehen wir am Zaun. Mir kommen die Tränen und sie weint auch. Ich sage: „Anne, ich habe ein Paket für dich…, was zu essen…“ Sie lächelt mich an und bedankt sich.

 

Ich werfe das Päckchen über den Zaun. In diesem Moment läuft eine Frau auf uns zu und schnappt es. Alle stürzen auf dieses kleine Paket. Anne hat einfach keine Chance mehr. So kraftlos ist sie. Das macht mich traurig. „Ich werde dir ein neues fertig machen“

 

Ich höre ein Pfeifen. Sie sagt: „Ich muss los, Hanne. Es war schön dich zu sehen. Wir schaffen das!“ Ich schiebe meine Hand durch den Zaun und halte Annes Hand für einen Moment. Ich habe Angst, Angst sie nicht wieder zu sehen. Ich lasse los und lächele sie noch ein letztes Mal an: Sie guckt mich mit ihren großen Rehaugen an, dreht sich um und ging fort.

 

Hayat Kahmis

Hana Bilalli

Jacqueline Wünsche

März 2012

   
© © 2013 Projekte Barnstorf. All rights reserved